Geschichte
An der Stelle der heutigen Stadt existierte schon seit 1358 eine Siedlung der Tataren. 1702 gründete das zaristische Russland an der Atkara-Mündung einen militärischen Vorposten mit Siedlung, die man nach dem Fluss benannte. Anfangs lebten dort vor allem Soldaten, die neben der Bewachung des Vorpostens auch in der Landwirtschaft tätig waren. 1774 wurde die Siedlung von Pugatschow-Rebellen eingenommen, später konnte sie befreit werden und erhielt im Jahr 1780 mit der Gründung des Gouvernements Saratow offiziell Stadtrechte. Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Atkarsk rund 1200 Einwohner.
Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war Atkarsk eine sehr arme Stadt, fast ohne Industrie und rein landwirtschaftlich geprägt. Einen Aufschwung brachte Ende des 19. Jahrhunderts der Eisenbahnbau, als Atkarsk einen Bahnhof an der neu errichteten Strecke von Tambow nach Saratow bekam. Dies verursachte einen beachtlichen Bevölkerungszuzug von Eisenbahnangestellten, Kaufleuten und Handwerkern, so dass im Jahr 1907 bereits rund 13.000 Menschen in Atkarsk lebten. Mit der Eisenbahnanbindung wuchs auch die Bedeutung von Atkarsk als Umschlagplatz für den Getreidehandel, was der Stadt wirtschaftliche Bedeutung brachte.
Auch nach der Oktoberrevolution behielt Atkarsk seine Bedeutung als Handelsplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Seit 1928 ist Atkarsk Verwaltungszentrum des Rajons Atkarsk, der in jenem Jahr gegründet wurde.
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 338 für deutsche Kriegsgefangene desZweiten Weltkriegs.[2] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 5131 versorgt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 7.300 |
1939 | 18.956 |
1959 | 27.771 |
1970 | 28.881 |
1979 | 29.112 |
1989 | 28.877 |
2002 | 27.907 |
2010 | 25.624 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Architektur und Sehenswürdigkeiten
Architektonisch sehenswert ist in Atkarsk vor allem die Altstadt, die einige Bauten aus der Zeit
um 1900 beherbergt, so das Rathaus, einige alte Bibliotheks- und Schulgebäude, das Post- und
das Bahnhofsgebäude. Als weitere Sehenswürdigkeiten gelten das Heimatmuseum
sowie ein Arboretum mit seltenen Baumgewächsen.
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